on the way

living in the past

25/12

Am Anfang schuf ich Schaum und Licht …


26/12

Den AdW gesucht, und in provinzieller Urbanität gelandet. Dessau, wo ich das Licht der Welt erblickte. Es war in Dessau nicht sehr helle. Eine Kleinstadt mit subtilem Charme aus Provinzkaff und Gartenreich. Metaphorisch vielleicht nicht unbedeutend ist das größte Gebäude in der Stadt ein Grabmal. Nach Erdmannsdorff, Bauhaus und Junkers hatten hier nur noch Letargie und Bausünden statistischen Zuwachs. Als Freund von „lost places“ kommt man hier allerdings voll auf seine Kosten. Man muß keine Zäune oder Mauern überwinden, sich nicht durch Büsche und Morast schlagen. Man schlendert einfach durch die Straßen und bekommt rechts und links alles serviert, was das Fotoherz begehrt. Schwerpunktmäßig lässt sich das in folgende 3 Kategorien einteilen: vor Adolf, nach Adolf, nach der Wende liegen geblieben. Blühende Landschaften überall!

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Dessau 20221226

27/12

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Dessau 20221227

28/12

Bauhaus-Museum besucht. Die Sammlung umfasst rund 49.000 katalogisierte Objekte. Da wird aber jedes abstrakte Webmuster (kommt vom Weben, nicht Internetdesign!), Skizzen und Schmierzettel mitgezählt. Sicher war die Bauhausphase eine der kreativsten des letzten Jahrhunderts in diesem Land und kam dem Nazischeiß in den Dreißigern zur falschen Zeit in die Quere. Nur muß man nicht jeden Zettel aus der Zeit und dem Künstlerkreis zu gottgleichem Kreativismus verklären. Wirklich intereassnte Objekte machen im Museum nicht mal ein Viertel aus. Gesehen und abgehakt.
Also wieder den Dingen zugewand, für die ich Dessau so liebe. Geschichte / liegengebliebene Sachen / in Augenschein genommen, ohne Maschendraht zu zerschneiden oder Mauern zu überwinden. Kein Schild, daß man mit einem Bein im Knast steht, wenn man hier genauer guckt. Ausrangierte Zeitgeschichte gleich am ehemaligen Waggonbau.

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Dessau 20221228

29/12

Wenn ich schon mal in Dessau bin, stöbere ich auch gern in Ecken rum, in denen ich meine Kindheit verbrachte. Nun, der Funkplatz ist noch kein „lost place“. Wird es swohl so schnell auch nicht. Obwohl ich da gern mal drin rumspazieren würde. Furchtbar feudale Ecke, wenn man da mal abends in die beleuchteten Räume schaut mit ihrem Stuck und Kronleuchtern. Nun denn, Mamas Kinderstube ist nicht so feudal, um so mehr heute ein „lost place“. Der Einstieg am Rosenhof erfolgt nun doch ziemlich illegal durch ein nicht verriegeltes Kellerfenser. Kein Stuck an der Decke, aber immerhin eine Art Kronleuchter entdeckt. Der Besuch war vielleicht noch rechtzeitig, denn aktuell steht das Gebäude zum Verkauf.

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Dessau 20221229

30/12

Mit dem Rad durch Wald und Wiesen. Am AdW entdecke ich Grab- und Gedenksteine. Über Wolfgang Prinz von Anhalt ist nichts zu erfahren. Warum sein Stein im Wald steht, wo er doch – wie der gesamte Clan der Anhaltiner – angeblich nach Dessau-Ziebigk exumiert wurde, ist nicht raus zu bekommen.
Das ein Gedenkstein an Hugo Junkers hinterm Gebüsch hinter einem Teich verloren am Stadtrand steht, erschließt sich ebenso wenig. Sei es drum, Dessau halt.

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Dessau 20221230

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