3/9 Ein Whiskey am Morgen …


… vertreibt Kummer und Sorgen. Da ist die AWO noch garnicht richtig warm gelaufen, als meine Nase einen mir seit kurzem wohl bekannten Duft vermeldet. Ich reiße die Augen hoch und sehe noch im Vorbeifliegen ‚lery‘, was so viel heißen muß, wie Distillery. Es folgt eine 180°-Kehrtwende und flux stehe ich Visitors Center. Nur ein kleiner Raum, nicht zu vergleichen mit Laphroaig oder Talisker. Und ja, Whiskey mit e! Irland wegen. Ich komme mit dem Visitor-Verantwortlichen ins Gespräch und bettle bitte um ein Minitasting von dem guten Tropfen, der genau deshalb im Besucherraum plaziert wurde. Nicht verkehrt, auch wenns mich nicht vom Hocker haut. Aber, wenn ich mit meinem broken english die Sache richtig verstanden habe, erzeugen sie nicht nur selbst, sondern füllen auch von anderen ab. Oder auch nicht, ich habs nicht richtig verstanden. Ich hätte zum Beispiel auch eine Flasche von Pierce Brosnan kaufen können, der wohl nur 4 Meilen weg wohnt. Achso, der Name der Distillery ist übrigens Croithi und gerade mal 5 Jahre alt. Mir wird empfohlen, auch die Bar zu besichtigen, die wirklich schön gemacht ist. Und so plaudern wir dort weiter und ich darf die 3 Hausmarken auch noch verkosten. Dabei geht der erste ins Fruchtige und ist ausgezeichnet, ein Sommerwhiskey, wie der Barkeeper meint. Der zweite sei etwas für den Winter, weil auch was von Nelke dabei ist. Ich geb ihm Recht, auch dieser ist ein feines Destillat. Der dritte ist in amerikanischen Fässern gereift und geht in Richtung Bourbon, was genau nicht mein Fall ist. Wir palavern noch ein bißchen, dann nehme ich mir noch einen Flyer mit, um mir die Distille zu merken und torkle zum Motorrad. Der Rest des Tages ist einfach nur Motorradwandern. Viele Kilometer schaffe ich so nicht, aber dafür gibts viel Natur. Auch, weil ich mir wieder eine Strecke fast ausschließlich über kleine Nebenstraßen zusammengeklickt habe. Abgesehen von der an sich schon schönen Berg- und Küstenregion habe ich heute noch zwei ausgesprochen schöne Täler durchquert, die prädestiniert dafür sind, da ein Ferienhaus zu haben. Ich weiß die Namen der Täler nicht, ist auch egal. Das Wetter war heute auf meiner Seite, auch wenn ich beim Zeltabbau noch mit Regen zu kämpfen hatte. Nur ein paar Grad wärmer könnte es mal werden, aber ich will nicht jammern. Ist schließlich Irland und nicht Italien. Und im Abendkino gibts heute wieder „Das Meer“. Heute wieder Directors Cut mit Sonnenuntergang! Zur guten Nacht gibts noch ein Laphroaig, die Iren mögen es mir verzeihen.

Total distance: 257661 m

2 thoughts on “3/9 Ein Whiskey am Morgen …

  1. Peter Fischer says:

    Moin Steppe ,ich freue mich jeden Tag auf einen neuen Reisebericht von Dir und wünsche dir eine Pannenfreie ,Regenfreie,und sonnige Weiterfahrt.

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