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22/8 Jimi war hier
Da das gestrige Café einen sehr gediegenen Eindruck machte, brauchten wir nicht lange überlegen, wo wir zum Frühstück abchillen wollten. Wir wußten auch, was wir nicht wollten: noch mal ins Herz von Essaouira. Etwas südlich gab es 3 Dinge als Anlaufpunkte, welche die Basis für unseren heutigen Ausflug bildeten. Beginnen wir mit Nummer eins: das Jimi Hendrix Café. Angeblich soll es den best guitar player of the world 1969 hier her verschlagen haben. In Essaouira war er wohl, und vielleicht erwähnte der Muezzin ihn beim Abendgebet. Und das hat man dann vielleicht 4km vor der Ortschaft noch gehört. Sei es drum. Ebenfalls ‚angeblich‘ inspirierte die nahegelegene Ruine des Dar Sultan…
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21/8 Essaouira, wie es glänzt und riecht
Ein gutes Café zum Frühstück finden wir keine 87,6km entfernt von unserem Quartier, welches wir pünktlich zum Mittagstisch einnehmen. Früher ging nicht, da wir erst mal die spielenden Kinder und die möbelrückenden Obermieter gegen 1.30 Uhr über uns ergehen lassen mußten. Übrigens, was spielende (und natürlich auch laute) Kinder um Mitternacht auf marokkanischen Spielplätzen betrifft, daß gehört hier zur guten Kultur in Marokko. Fichte und ich gucken nicht gut aus der Wäsche, als uns auf unserem gestrigen Heimweg in der Dunkelheit Plaste-Tretautos mit bunten Blinklichtern fast über die Füße fuhren, deren Führer das 7. Lebensjahr auf keinen Fall überschritten haben dürften. Was die Ursache und die Auswirkungen dieser Sitte sind…
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20/8 Wagnis
Nach Einwerfen diverser legaler Drogen und Vitamine sind zumindest die Gliederschmerzen wieder verschwunden. Was bleibt, ist ein Grummeln im Bauch und ein leichtes Schwindelgefühl, welches mich seit meiner Kindheit bekleidet und mir hin und wieder vorgeworfen wird. So machen wir uns mit dem Tags zuvor besorgtem Mietwagen auf in Richtung Essaouira. 170km durch nichts und eine handvoll Ortschaften. Fichte fährt, und es obliegt mir, die Rolle des Querulanten zu übernehmen. „Mir ist schlecht!“, „Wann sin’mern da?“ und „Ich muß mal!“. Der vielen Polizeikontrollen wegen fahren wir sehr gediegen und mit Kaffeepause dem Atlantik entgegen. In Essaouira angekommen, wird uns beiden dann doch ein wenig schlecht. Die gebuchte Unterkunft innerhalb der…
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19/8 Auf Abwegen
Krank! Von null auf gleich. Der Bauch spielt verrückt, die Glieder schmerzen. Wir spekulieren über die Auslöser, aber ohne ärztliche Expertise bleibt alles nur Rätselraten. Den morgentlichen Einkauf besorge ich noch mit. Vor allem das begehrte Bier wird besorgt. Doch das werde ich wohl so schnell nicht mehr anrühren. Im Laufe des Tages geht es mir immer schlechter, bis ich mehr und mehr vom Halbschlaf in den Vollschlaf abdrifte. Nur kurz kommuniziere ich hin und wieder mit Fichte, der ab und zu draußen rumschwirrt. Kann mir aber nicht merken, worum es geht. Angst umschleicht mich, ob ich meine Reise fortsetzen kann. Mir bleiben theoretisch 5 Tage, bis ich wieder aufs…
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18/8 مراكش ⵎⵕⵕⴰⴽⵛ Marrakesch
Die letzte Nacht setzt dem Erlebnis El Jadida die Krone auf. Gegen 2 begab ich mich zu Bett, was in Deutschland durchaus als spät bezeichnet wird. Im Nachhinein hätte ich bis zwei schlafen sollen und anschließend das marokkanische Nachtleben in schmalen Gassen geniessen sollen. Hinterher ist man klüger. Und manch Bewertung bei booking.com lässt diese doch etwas fragwürdig erscheinen. Zwischen 2 und 3 findet sich eine Familie ein mit Kindern. Es ist niemand leise, und es scheint die richtige Zeit zu sein, sich bei offenem Fenster um den Abwasch zu kümmern. Und gegen 3 fängt gegenüber von meinem Fenster das Nachtgebet an. Bei offener Tür dringt lautstark Gebetsgesang und TV-Soap…
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17/8 El Jadida
Dieser Kaffee, ich möchte fast sagen ein Wahrzeichen Marokkos, war ausgerechnet in diesem schönen Ambiente das schlechteste, was mir bisher in diesem Land über die Zunge rann. Serviert in einer lieblosen 2l-Pumpkanne schmeckte er wie an Raststätten deutscher Autobahnen. Es wird ein Omen sein für diesen Tag. Aus Rabat raus geht es den schnellsten Weg Richtung El Jadida. Kein Zwischenstopp, nix über Los. Bei der Wärme nur schnellstens die nächste Dusche erreichen. Und weil ich es heute richtig gut meine mit dem Hitzeschutz, kippe ich nicht nur ein bißchen Wasser über mein Longshirt, sondern bade es gleich komplett im Wasser. Ein Fehler, wie sich bei hoher Geschwindigkeit auf der Autobahn…
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16/8 Rabat
Für das Frühstück geleitet mich die Frau des Herbergsvater zum nächstgelegenen Café, mit dem man wohl in enger Verbindung steht. Allerdings offenbart schon die Übergabe, daß es hier sehr hektisch zugeht. Eine viertel Stunde schaue ich mir das Geschehen an und versuche die Strukturen zu verstehen. Da alle in ziviler Kleidung arbeiten und auch sonst an der Kleidung nicht zu erkennen ist, wer Gast oder Kellner ist, ist es fast unmöglich zu ermitteln, wer hier in welcher Aufgabe unterwegs ist. Ich fange an zu glauben, daß hier wirklich Gäste servieren. Nur, um Bestellungen und Zahlungen kümmert sich hier nur einer! Und der ist heillos überfordert. Sollen sie mal machen. Ich…
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15/8 Der Flug der Phoenix
Nach dem gemeinsamen Frühstück mit Ali, dem Enduristen aus Rabat, Alae (Kurzform für Aladin) und einer hungrigen Katze, die mir sogar die Füße leckt, gehts heute Richtung Küste, um der großen Hitze für die nächsten 3 bis 4 Tage zu entgehen. Ich suche mir Asilah auf der Karte aus und werde von dort aus die Küste nach Süden folgen. Spätestens am Montag werde ich dann irgendwo Richtung Marrakesch abbiegen.Die kleine Straße, die mich nach Westen führt, ist mit ihren Kurven und auf und ab eigentlich prädestiniert für Motorradfahren, doch die Schlaglochdichte ist nichts halbes und nichts ganzes. Nicht zu kurz, dsß man nur Schlängellauf fahren müßte, aber auch nicht zu…
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14/8 Djebli Club
Wie das so ist im Urlaub, zieht sich das Frühstück gern mal bis zum Mittag hin. Vom gemeinsamen Ausflug mit Ziyad ins Rifgebirge wird leider nichts, da auch hier der Wald, oder eher der Busch brannte und Straßen gesperrt sind. Dafür bekomme ich noch einen Tipp mit auf dem Weg, in eine Art Künstler-Camp zu schauen, den Djebli Club. Die 170km ins Land sind meine erste echte Berührung mit Marokko. Und mit der enormen Hitze dieser Tage ebenfalls! Bin auch selber Schuld daran. Die Reiseempfehlung für Marokko ist Oktober bis Mai, nicht von Mai bis Oktober. Bei anfangs fast zu starkem Wind geht es in die Berge. Das Land ist…
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13/8 Afrika
Da liegt es nun also vor mir. Das ganze Gepäck. Und natürlich Afrika. Ein kleiner Dreh am Gasgriff, ein großer Satz für Steppe. Meine AWO befährt ebenfalls erstmals einen anderen Kontinent, die AWO im allgeimen nicht. Denn Simson absolvierte schon in den 50ern Testfahrten nach Ägypten.Ich bin noch keine 50 Meter gefahren, da hätte ich fast wieder umkehren müßen. Da heut Freund Blase auf der Fähre keinen Stempel in meinen Pass gemacht und ich hab nicht aufgepasst. Von den 4 Kontrollen allein im Hafen hat gleich die erste gesagt „Du kommst hier net nei!“. Jedenfalls nicht ohne Stempel. Nun arbeitet so ein marokkanischer Polizist ja nicht allein. Der erste sagt,…