20/8 Wagnis
Nach Einwerfen diverser legaler Drogen und Vitamine sind zumindest die Gliederschmerzen wieder verschwunden. Was bleibt, ist ein Grummeln im Bauch und ein leichtes Schwindelgefühl, welches mich seit meiner Kindheit bekleidet und mir hin und wieder vorgeworfen wird. So machen wir uns mit dem Tags zuvor besorgtem Mietwagen auf in Richtung Essaouira. 170km durch nichts und eine handvoll Ortschaften. Fichte fährt, und es obliegt mir, die Rolle des Querulanten zu übernehmen. „Mir ist schlecht!“, „Wann sin’mern da?“ und „Ich muß mal!“. Der vielen Polizeikontrollen wegen fahren wir sehr gediegen und mit Kaffeepause dem Atlantik entgegen. In Essaouira angekommen, wird uns beiden dann doch ein wenig schlecht. Die gebuchte Unterkunft innerhalb der Medina entspricht leider überhaupt nicht den Bildern bei booking.com und das Zimmer ist eher eine Buchte oder ein Abstellraum mit miefigem Geruch, einem 1,20m(?) breitem Bett(?), und nur 1m daneben die Sitzkeramik, welche lediglich durch eine Gardine vom Bett getrennt ist. Das ist zu zweit schon hardcore, und so schauen wir uns nach einer anderen Mögleichkeit um. Diese findet sich knapp 2km ausserhalb der Medina, aber immer noch im selben Ort. Wir werden herzlich willkommen geheißen, jeder bekommt sein eigenes Bett, und die Unterkunft ist mit 3 Zimmern, Küche, Bad und Balkon äußerst geräumig. Nach einer sehr ausgedehnten Einweisung bezüglich Cafés und Restaurants in der Umgebung nehmen wir zur späten Stunde in einem Imbiss noch jeder eine Tagine zu sich. Zitat Internet irgendwo: „Typischerweise ist eine Tagine eine reichhaltige Mischung aus Fleisch, Geflügel oder Fisch und enthält meistens Gemüse oder Obst.“. Ob mir das bei meinem grummelnden Bauch bekommen wird, steht auf einem anderen Blatt. Oder im gut ausgewähltem Reiseblog.