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12/8 Heute im Kino: Das Meer
Ein Kaffee am Morgen, vertreibt … ja was eigentlich? Gut ausgeschlafen, und mental auf einen absoluten Gammeltag vorbereitet an Board der, ähm, hab ich vergessen. Ein Plakat mit Wahlbeobachtungsmöglichkeiten um Britannien verrät wohl den früheren Einsatzort der Fähre. Nach dem Frühstück frage ich den 1. Offizier, ob ich unter Deck AWO fahren darf. Seine Gegenfrage, ob ich mal den goldenen Rettungsring ausprobieren möchte, lässt auf nein schließen. Abseits dieser echt wahren Geschichte, gibt es Zeit für Dinge, die sonst viel zu kurz kommen im Leben. Mehrere Stunden lesen in „Jupiters Träume“ von Ted Simon, einem Weltenbummler auf zwei Rädern, Seele baumeln lassen, Mittagsschlaf machen, Kaffee und Biskuit, wieder lesen, Ted…
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11/8 Au revoir l’Europe
Was wäre das für eine Nacht ohne Standventilator geworden! So war es auf der aufgeheizten Bude doch noch erträglich. Nach Kaffee und selfmade-Frühstück gehts wieder in den Sattel, die letzten Kilometer bis Marseille geschruppt. Avignon muß ich mir diesmal kneifen. Bis runter zur Côte d’Azur ist alles rot auf der Karte der französischen Umweltzonen. Heißt Einfahrverbot für mich, und ich suche mir ein Stück links von Marseille ein kleines Nest an der Küste. So mit Eisenbahnviadukt und hoffentlich schönem Eis. Auf dem Weg dahin habe ich aber mit Temperaturen über 35°C zu kämpfen. Geht noch, solang man in Bewegung bleibt und genügend Wasser bei hat. Einige Staus umfahre ich galant…
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10/8 Le Autobahnion
Das Bett zu kurz und die Temparatur zu hoch. Nach einer unausgewogenen Nacht, aber zwei Kaffee zum Frühstück starte ich mal wieder zu spät, um 500km am Tag zu schaffen. Bis zum frühen Nachmittag ist es in Bewegung noch sehr angenehm. Danach geht es unerbittlich auf Mitte 30 Grad. Was ich trotzdem ganz gut finde, gewöhne ich mich doch so schon ein bißchen an die marokkanische Klimazone. Vom Tag bleibt heute fast nichts außer endlose Autobahn. Kilometer für Kilometer knabbert die AWO klaglos das lange Asphaltband Richtung Marseille weg. Allerdings mit einen für meinen Geschmack etwas zu hohen Ölverbrauch. Da muß ich meine Reserven im Auge behalten und notfalls nachkaufen.…
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9/8 Autobanien
Sie raubt mir den Schlaf, und den Nerv. Nein, nicht Irena. Die Fliege! Seit dem Morgengrauen fliegt sie ununterbrochen um mich, auf mich, immer dem Geruch nach scheinbar. Kurz nach 9 gibts Frühstück und das Leiden hat ein Ende. Wir lassen uns Zeit und labern ausgiebig bei Kaffee und Brötchen. Bevor ich aufsattle, noch flux in den Supermarkt ein bißchen Verzehrmaterial für gegen den Hunger unterwegs, und gegen Mittag verabschiede ich und düse weiter gen Süden. Eigentlich schon ziemlich spät, wenn man 500km am Tag schaffen will. Hinter Karlsruhe nach halb 4 bin ich reif für eine Pause. Tanken, und dann suche und finde ich einen Waldweg an einem Wasserlauf.…
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8/8 Tschüssikowski
13 Uhr, ich halts nicht mehr aus. Ich platze ins Teammeeting meiner Vorgesetzten und mach winke winke. Auf die Frage „Jetzt schon?“ winke ich nochmals und verschwinde. Vor ‚geht los‘ kommt jedoch erst mal Baumarkt. Ein sortierter Blick am Vorabend in unsortiertes Werkzeug förderte zu Tage, daß ich zwar noch alle Nüsse beieinander habe, jedoch nicht die Ratsche, um die Nüsse zur Funktion zu überreden. Rinn in Baumarkt, Ratsche gesackt, raus ausm Baumarkt. Ach ja, ebenfalls am Vorabend habe ich noch meinen Luftfilter saharafest gemacht. Dann Sack und Pack aufgeschnallt und rauf auf die Autobahn. Irena vom Thüringer AWO-Stammtisch bietet mir ein Nachtlager bei Würzburg an. Und am Abend, es…
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4/8 (K)ein Start
Heute wäre „Prolog“ die treffende Bezeichnung. Wie beim Radsport, nur warm fahren. Kein wirklicher Start, nur ein kleiner. Außerdem ist Montag Schontag, und so treibt es mich vom home castle nur bis zum second home small castle mit DDR-Charme. Aber Mellingen lässt mich für den Rest der Woche noch nicht ganz los und ich muß noch bis Freitag auf Arbeit meine Pflicht erfüllen, bevor es dann aberwirklich heißt: Licht aus, Mopete an, und dann mach ich den flying dutchman awocycleman nach Timbuktu. Na gut, Tanger Med, wollens nicht gleich übertreiben. Doch bevor es losgeht muß beim Autoservice Bosdorf noch mal das Metallheißklebegerät angeworfen werden. Die Außpuffhalterung war schon in Urlaubsstimmung…
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Prolog
Istanbul! Hagia Sophia! Und dann Asien! Ich dachte mir, bin ich erst mal in Bulgarien an der Schwarzmeerküste, dann brauchste nur noch um die Ecke rum, übern Bosporus, und dann stehste mit dem alten Eisen auf asiatischen Boden. Als Ex-DDRler mit der AWO ein Traum. Nur dann kam Fichte, ein Freund aus gemeinsamen Fußballtagen und gerade auf Weltreise, und erzählte mir was von Afrika im Sommer, speziell Marokko im August. Soso, im August, denke ich. Als notorischer Nichtbucher von irgendwas fällt es mir natürlich leicht, alle Reisepläne über den Haufen zu schmeißen und komplett die Route zu ändern. Asien ein Traum? Was solls, Afrika ist auch Traum und Istanbul kann…