5/9 Serpintina-Autostrada-Serpentina
Die Überschrift sagt eigentlich alles. Raus aus Frankreich die Serpentinen hoch, hinein nach Italien die Serpentinen runter. Auf Autobahn und Landstraße den schnellsten Weg in die Alpen gewählt. Und als Sahnehäubchen am Ende des Tages die Serpentinen wieder hoch. Nur, warum fahre ich eigentlich in die Alpen, wenn ich aus den Alpen komme? Es begab sich im Jahre 2020, als ich mit der AWO das Timmelsjoch bestieg und ich dem dortigen Motorradmuseum auf dem Pass einen Besuch abstatten wollte. Leider war ich etwas spät dran und es hatte bereits geschlossen. Nein, die AWO war nicht zu langsam am Berg. Berghoch fahr ich gern gemütlich. Ein paar Monate nach meinem Besuch schlug das Schicksal erbarmungslos zu. Ein Feuer vernichtete die komplette Sammlung unwiderruflich. Um so erstaunlicher, daß keine 4 Jahre später das Museum wieder seine Pforten öffnete. Und da ich nun die Möglichkeit nutzen möchte, hieß es für mich, auf dem schnellsten Wege einmal quer durch Italien. Wäre natürlich viel imposanter, die Strecke nur durch die Berge zu fahren, aber da reicht einmal der Urlaub nicht mehr, und nach Marokko und Atlas zieht es mich mehr und mehr Richtung Heimat. Füße hoch, ausspannen, und im Kopf noch mal von vorn beginnen. Die Knochen kommen bereits an ihre Grenzen. Und jetzt, wo es abends in den Bergen wieder arschkalt wird – letzte Nacht hab ich bei 6°C gebibbert – sehne ich mich um so mehr nach meiner Badewanne. Aber soweit ist es noch nicht. Ein paar Tage Geduld, und noch ein paar schöne Serpentinen hoch und runter, und dann langsam ausrollen. Meine Unterkunft heute liegt genial auf dem Berg und ist eine Gemeinschaftsunterkunft. Und ich staune, daß außer mir kein weiterer Gast anwesend ist. Der Schlafsaal gehört somit mir allein. Um so erstaunlicher, da in der Gegend die Übernachtungsmöglichkeiten mindestens doppelt so teuer sind. Wißt schon, Bozener Gegend, Seidenschal und eingebautes Sonnenstudio im Porsche. Soll mir recht sein, wenn niemand den Wald sägt in der Nacht.