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    Tag 10 (21/06) – Das Wort zum Sonntag

    Hallo Freunde der seichten Reiseliteratur, das Wort zum Sonntag gibt es heute von Anke. Wir hatten uns ja gestern schon entschieden, den Platz um einen Tag zu verlängern, was bei den sonnigen Aussichten uns beiden nicht schwer fiel. Nach einem gediegenen Frühstück mit Steppis legendären Sonntagseiern hab ich Wallis Lampe gewechselt, Volkers Leuchtmittel, welches ich in Eckernförde bekam, hatte schon den Geist aufgegeben. Naja, Lampe wechseln ist ja nun kein großer Akt, deshalb habe ich Steppe auch zurück in den Sonnenstuhl geschickt. Das kann Frau ja wohl allein. Auch das permanente Verdrehen des Lampenglases inklusive Reflektor hoffe ich in Griff bekommen zu haben. Steppe hatte den italienischen Duosan Rapid dabei,…

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    Tag 11 (22/06) – Und jährlich grüßt das Murmeltier

    Gestern Abend hatten wir uns vom Atlantik verabschiedet und auch von den Junikäfern. Heute morgen war unser Lager relativ schnell abgebaut und die Gepäckstücke aufgeschnallt. Dann wollten wir starten und kamen nur mit Starthilfe anderer Camper vom Platz, weil wir über zwei Tage Steppes Batterie aufgebraucht hatten. Das war wohl schon ein böses Omen. Der Sendungsstatus des Mitnehmers hatte sich seit Freitag Abend auch nicht mehr verändert. EILPOST. Wir starten, weil wir uns heute Richtung Pyrenäen begeben wollen, Cave Verna steht auf dem Plan. Wir kommen nur geschätzte 80 Kilometer weit, dann dubelt die *karre von Steppe und wir vermuten einen Kolbenring, der nicht mehr mitspielen will. Ein paar Kilometer…

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    Tag 12 (23/06) – U-Turn – Kein Weg zurück

    Kennt jemand den Film „U-Turn – Kein Weg zurück“? Der Hauptprotagonist Sean Penn stolpert da von einer Panne zur nächsten, und kommt … Verrat ich nicht das Ende. Jedenfalls kann ich den Film nur jedem wärmstens empfehlen.Naja, so ein bißchen komme ich mir vor – Anke ist nicht ganz so betroffen – wie in diesem Film. Das anfängliche Shitwetter lasse ich mal außen vor, die richtigen Klamotten haben wir ja dafür mit.Also, wäre da als erstes der Auspuff, geschweißt in Biblis. Ein Check des erhöhten Spiels der Kardanwelle ergab, daß mich ein ausgelutschter Mitnehmer vielleicht noch in die Pyrenäen rein, aber wohl nicht mehr raus bringen würde. Beim Mopedprinz eine…

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    Tag 13 (24/06) – Wiedergeburt

    Früh aufgestanden, also kurz vor 7. Kurzes Frühstück, und schnell rüber nach Lons, den Mitnehmer abholen. Weiter nach Lacq zur Mopete und die Bastelei beginnt. Ich bekomme in der Werkstatt einen Platz zugewiesen und kann mir auch etwas Werkzeug leihen. Hammer, ganz wichtig. Der Mitnehmer ist schnell gewechselt. Am Motor sind Kolben und Zylinder auch schnell demontiert. Ölwanne wird auch entfernt, könnte ja was an Metall drin liegen, was noch nicht am Magneten der Ablassschraube klebt. Das abgelassene Öl spricht auch ein bißchen Bände von Metallabrieb. Gegen Mittag ist alles vorbereitet und ich beisse in die Knifften. Nun heißt es warten. Ab 13.45 Uhr, dem Ende d3s Anlieferungszeitfensters, beginne ich…

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    Tag 14 (25/06) – ¡Viva España

    Ohne La Verne gesehen zu haben, aber mit einem leicht flauem Gefühl in der Magengegend wegen des Motors verlassen wir Aramits. Im Navi steht als Ziel Andorra. Machbar, wenn das Wetter mitspielt und der Motor hält. Letzterer gibt sich nach den ersten 30km nicht gerade als Leistungswunder, aber er läuft. Also werden wir etwas risikofreudiger und verschieben unsere Route etwas mehr in die Pyrenäen hinein. Wir wollen mehr von den schneebedeckten Gipfeln sehen, die wir gestern schon vereinzelt erspäht haben. Trotzdem wird es anfangs eher wie zu Hause in Thüringen. In dem Nest, in dem wir Tankstop machen, ist ein paar Meter weiter ein Pub und wir genehmigen uns ein…

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    Tag 15 (26/06) – Andorra – Land ohne Wiederkehr

    Spanische Tautropfen rinnen von der Zeltwand, als wir erwachen. Die Nässe vom gestrigen Regen weicht nur langsam, da die Sonne sich erst über die Pyrenäen schieben muß, und dicke Morgenwolken ihre Arbeit erschweren. Hier, in einem Tal eingerahmt zwischen Zweitausender auf der spanischen Seite der Grenzregion, hätten wir uns kaum 15 Stunden zuvor nicht wiederzufinden geglaubt. Wir danken im Stillen noch mal der Überredungskunst des franzsösischen Bikers vom Vorabend, der bei uns aber auch leichtes Spiel hatte und wir Spanien kurzerhand in unsere kleine Rundreise mit aufnahmen.Am Ziel Andorra hat sich indes nichts geändert. Das Navi sagt uns heute Morgen ein paar Kilometer weniger als gestern Abend an. Aber ok,…

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    Tag 16 (27/06) – Severac le Chateau

    Der Tag beginnt im Schickimicki-Campingplatz und ich schicke Steppe weg, also vor… Wir treffen uns am Abend wieder, aber tagüber wollen wir jeder unsere eigene Strecken machen. Die französischen Kinder, die übrigens genauso laut sind, wie deutsche Kinder, lärmen ausgelassen durch den angrenzenden Wald in Tonlagen, die durch alle Nervenbahnen bis ins Mark reizen. Bloß weg hier. Aber vorher nach dem Öl schauen. Es sind knappe 50ml nötig, um wieder an der Unterkante Oberkante zu sein. Andorra hatte doch ein paar Steigungen. Heute wird der Tag etwas ruhiger angegangen. Zuerst bin ich halb planlos, als ich den Campingplatz verlasse, auf dem jetzt sogar noch eine Hüpfburg aufgestellt wird. Bloß schnell…

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    Tag 17 (28/06) – Wildcampen

    Ohne Hast steht morgens erstmal Käffchen und Frühstück auf dem Plan. Marcel hatte gestern schon über den Campingplatz Croissants bestellt, die wir nur noch abholen müssen. Schöner kann ein Sonntag nicht beginnen. Ich versuche, mich nur noch auf „schön“ zu konzentrieren, damit mich die Tatsache, dass wir uns auf dem Heimweg befinden, nicht vollends runter zieht. Eigentlich will ich nicht nach Hause. Nach Hause. Wo ist das überhaupt? Ich bin doch jetzt in diesem Zelt zu Hause, oder nicht? Zurück zum Frühstück. Wir erkoren ein Bungalow-Vordach-Terrassen-Ding (möbliert) zu unserem Salon und tafeln auf. Baguette, Croissants, Marmelade, Honig, Salami, Käse, Kaffee – uns geht’s ganz schön gut. Danach alles zusammen packen,…

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    Tag 18 (29/06) – Canale Grande in Burgund

    Bonjour! Das war mit Abstand die beste Penne des Urlaubs. (Irgendwie habe ich gerade die Guten-Morgen-Melodie vom Bergsee Ratscher im Ohr (Aufsteh’n ist schön von Johanna von Koczian). Aber hier und heute nur ein paar Naturgeräusche. Leiser Wind und Vogelgezwitscher. HERRLICH!!!! Und die nächste Straße ist auch ein Stück entfernt. So prima wie heute Nacht haben wir beide lange nicht geschlafen. Marcel ist vor mir draußen und ich höre, wie er ziemlich entrüstet und laut „Das glaub ich jetzt nicht!“ von sich gibt. Neugierig bin ich auch gleich neben ihm und starre in dieselbe Richtung. Da begehrt ein Eselkarren Durchlass. Na da müssen wir mal kurz zusammen rutschen, wir haben…

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    Tag 19 (30/06) – Adieu France

    Steppe und ich sind trotz der kurzen Nacht ziemlich zeitig wach und pellen uns aus den Penntüten. So ein einsamer Platz am See im Morgen ist etwas traumhaftes. Also verlieren wir auch gar nicht viel Zeit, ich hüpfe nochmal in den Teich, den ich gedanklich von „Schwansee“ in „Froschtümpel“ umgetauft habe. Dann gibts Eierkuchen zum Frühstück und noch vor acht Uhr sitzen wir im Sattel und los geht die Hatz. Ich hatte mir vor Tagen schon Strasbourg gewünscht, weil ich da vor 20 Jahren mal war und mich an das Viertel „Klein Frankreich“ erinnerte. Jedenfalls sind das mehr als 300 Kilometer und das Tagesziel ist damit noch nicht erreicht. Alle…