Heilstätten und Kampftruppen – verloren in der Zeit
Die zwischen 1898 und 1930 von der Landesversicherungsanstalt Berlin errichteten Arbeiter-Lungenheilstätten Beelitz-Heilstätten bilden einen der größten Krankenhauskomplexe im Berliner Umland. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg dienten die Beelitz-Heilstätten als Lazarett und Sanatorium für erkrankte und verwundete Soldaten. Während der Schlacht um Berlin 1945 wurden die rund 3000 Verwundeten und das Personal der Beelitzer Heilstätten durch Soldaten der 12. Armee der Wehrmacht in weiter westlich liegende Regionen evakuiert. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, in dem die Heilstätten teils schwer beschädigt wurden, wurde das Gelände 1945 von der Roten Armee übernommen. Die Heilstätten dienten bis 1994 als das größte Militärhospital der sowjetischen/russischen Armee im Ausland. Es war auch ab Dezember 1990 der Aufenthaltsort des an Leberkrebs erkrankten Erich Honecker, bevor er und seine Frau Margot am 13. März 1991 nach Moskau ausgeflogen wurden. Ein großer Teil der sehenswerten Anlage ist verfallen und ist von Vandalismus und Materialdiebstahl stark beschädigt.
Schmerwitz war im Mittelalter eine Wüstung und Teil der Herrschaft Wiesenburg. 1575 wurde das Vorwerk Schmerwitz als Schäferei genutzt. Im Zuge zweier Erbteilungen wurde Schmerwitz 1697 von Wiesenburg getrennt … Im Zuge der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone ab 1945 erfolgten umfangreiche Enteignungen von großen Ländereien und Immobilien. Dies betraf auch den Besitz des Gutes Schmerwitz, das jedoch nicht an die ansässigen Bauern und Neubauern aufgeteilt wurde. Vielmehr blieb das Gut als Volkseigenes Gut in seiner Form bestehen. Im Gegensatz zu anderen Dörfern entstanden in Schmerwitz typische Aktivistenhäuser statt Häuser von Neubauern. Diesen war entsprechend kein Ackerland zugeteilt, und Tierhaltung war nur in geringem Umfang erlaubt. Das schlossähnliche Gutshaus wurde ab August 1945 Landesparteischule der KPD für Brandenburg, ab dem 2. Mai 1946 die brandenburgische Landesparteischule der SED „Ernst Thälmann“. Später wurde die Schule zur Sonderschule des ZK der SED. Danach hieß die Einrichtung Zentralschule der Deutschen Volkspolizei und ab 1959 wurde die Zentralschule für Kampfgruppen „Ernst Thälmann“ dort angesiedelt.