Tag 17 (12/06): Alta sehen und …

Meister Lutz fährt mich aus Dank, daß ich sein Werkzeug benutze und sein Kaffee wegsaufe morgens zum Flixbus. Im Gepäck über 20kg Motor. Im Flughafen Schönefeld stelle ich mich mit flauem Gefühl am Checkin an und warte, bis ich an der Reihe bin. Ich bin kurz vorm Herzkasper. Die Keule kommt. Aber erst die kleine. 3kg Übergewicht. Also der Motor, nicht ich! Macht bei 12€/kg 36€. Und für Flieger Nr.2 von Oslo nach Alta gleich noch mal 36€. Ich bin also 72€ los und der Zoll hat die Kiste noch nicht mal gesehen. Die Kiste rollt auf dem Band davon, ich begebe mich in die Wartezone und mampf erst mal was. Nach 30 Minuten eine Durchsage. Ich glaube meinen Namen gehört zu haben und was von Nachkontrolle. Ok, das wars also. Ich also zurück zur Sicherheitskontrolle und frage, wo ich mich denn melden muß. Aber der sichere Mensch greift erst mal zum Telefon und fragt, ob auf meinem Namen eine Nachkontrolle fällig sei. Er antwortet mir mit nää. Ich schlucke und verziehe mich wieder in den Wartebereich. Dann folgen ohne Zwischenfälle die ganzen Spielchen. Ab zum Gate so und so, ins Flugzeug, in Oslo wieder raus und so weiter bis Alta. Und dann kommt dieser eine Moment, der meine Augen feucht werden lässt. Meine Kiste kommt aus diesem kleinen schwarzen Loch auf dem Gepäckband ganz sachte zu mir in meine Arme. Etwas zerbeult zwar, aber da. Boah, da legts mich nieder. Null Beanstandung, keiner fragt, was das für gefährliche Fracht ist? Ich meine, hey, das ist ein AWO-Motor, da hätte doch mal ener fragen können?! Die 9km zum Campingplatz mit dem Taxi kosten mich … ach scheiß der Hund drauf. Immerhin hat der Fahrer Johnny Winter aus der Konserve laufen. In den 10 Minuten sind wir mit unseren musikalischen Wellenlänge sofort auf einer Linie und quatschen komprimiert alles durch, was wichtig ist. Fuck off Popradio ist die Quintessenz. Ich greif mir meinen Schlüssel für die Hütte und setz mir genüsslich die Flasche Walhalla an den Hals …