Das war es dann also. Gedacht als Vorspiel auf die Lofoten sollte das Nordkap nur Beiwerk werden. Durch die Entwicklung der letzten Tage entwickelte sich die Geschichte um jenes aber anders. Das Kap sollte zum Gradmesser für mich werden. Zum Mass dessen, was mit einer gehörigen Portion Irrsinn und eine Menge Unterstützung guter Freunde nach einem kapitalen Motorschaden 3000km von zu Hause weg, möglich ist. Nach dem mir also das Kunststück gelungen ist, praktisch ohne Hindernisse einen Motor an Board eines Flugzeuges nach Alta zu bringen, zog es mich halb, und drängte mich auch halb zum Nordkap. Ich halte die Kugel nach wie vor für Touristennepp, aber in dem Fall hat sich die Sache etwas anders angefühlt. Geschafft, mit freundlicher Unterstützung von … Namen folgen später. Gern hätte ich den waren Nordpunkt zu Fuß erkundet, aber der Tag war nicht mehr sehr jung, und in Motorradklamotten möchte man nicht mehrere Kilomter wandern. Die Fahrt selbst war relativ unspektakuler, bis auf die letzten Kilometer auf dem Hochplateau, welches alpinen Charakter hatte. Von der angesagten Sonne war leider nur zu Beginn und am Ende der Reise was zu sehen. Bereits 30km nach Alta wurde es merklich frischer. Auf der Rückfahrt hätte mich, nicht der Elch, sondern das Rentier geknutscht. In dem feinen Niesel der tiefhängenden Wolken und einem Moment der Unachtsamkeit hab ich das Tier zu spät erkannt. Dammig, heben die sich aber schlecht von der Umgebung ab. Es stand auf der linken Fahrbahnhälfte und guckte mindestens genauso blöd, wie ich. Abends gab es vor meiner Hütte noch ein kleines Bikertreffen mit zwei Deutschen, zwei Schweden und einem Holländer. Gemütlich bis zum Sonnenuntergang ..
Hab ich doch gewußt, daß du das schaffst… mußt uns aber erst auf die Folter spannen – Bengel!