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    Tag 26 (7/9): Ausgekippelt

    Wir entschließen uns, die Zelte eine weitere Nacht stehen zu lassen und für eine etwas gediegenere Tagestour ohne Auf- und Abbau der Behausung. Tyssedal und Gletscher sind die Ziele. Nach 1km, und mitten im Tunnel, vermeldet die Kipphebelbrücke in Andres Mopete, sie möchte auslaßseitig nicht mehr kippeln. Es geht zum Glück bergab rollenderweise zurück zum Zeltplatz. Das Gutachten sagt, der Kipphebel hatte bereits einseitig einen alten Bruch. Das die gegenüberliegende Seite überhaupt noch über 1000km bis ins Norwegische gehalten hat, grenzt schon an ein Wunder. Hier wäre nun Andres Norwegenreise zu Ende gewesen, doch Dank Bernde liegt die Lösung ca. 200km südlich von uns. Er ließ vor einiger Zeit einen…

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    Tag 25 (6/9): Sinfonie der Schönheit

    Wir begeben uns im Zickzack Richtung Odda. Die Landschaft lässt sich in Worten kaum beschreiben und wir fahren mit offener Kinnlade und breitem Grinzen durch Fjorde, Täler und Hochplateaus. Im Kopf höre ich Greensleeves (Ralph Vaughan Williams). Prosarisch würde ein Dylan Thomas am schönsten vermitteln.Gegen Abend dann doch das erste große Problem. Eigentlich ein Gesamtproblem. Bei Andre sind viele Speichen am Hinterrad locker, die Mutter der Schwingenbuchse verabschiedet sich, und Bremse bremst nicht mehr. Hier rächt sich ein Mopet ohne Vorbereitung zu nehmen. Am Straßenrand reparieren wir, soweit wir können, und erreichen noch unser Nachtlager.

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    Tag 24 (5/9): Wood Carving Center

    Es geht nach Jorpeland zum Schnitzweltmeister Olliver. Ein deutscher Auswanderer, der mit Kettensäge und Holz die schönsten Skulpturen zaubert. Olli hat sich vor Jahren eine Touren-AWO zugelegt und so hat sich über das AWO-Forum vor einiger Zeit der Kontakt ergeben. Bernde hat Olli bereits mehrfach besucht und dieses Arrangement mit uns eingefädelt. Wir geniessen die Gastfreundschaft und sind begeistert von Ollis Kunstwerken und Raumausstattung. Das Objekt ist Teil eines liebevoll hergerichtetes Kraftwerkes, ein Mix aus Museum, Art Gallery und Steampunk.

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    Tag 23 (4/9): Südpol

    Auf Zickzack-Kurs durch Südnorwegen. Ziele werden Spontan gesteckt. Heute erreichen wir den südlichsten Punkt Norwegens. Lysebotn verlassen wir bei Postkartenwetter. Einfach traumhaft! Etwa ein Drittel der Strecke entspricht der gestrigen Anfahrt. So erleben wir den Lysefjord bei Regen und bei Sonne. Ein schöner Kontrast, denn beides hat seinen Reiz.

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    Tag 22 (3/9): Bei Sonne kann jeder

    Ein regnerischer Tag. Und trotzdem begeistert die grandiose Natur auf dem Weg zum Lysefjord. Geschraubt wird nur an Berndes Gespann. Allerdings planmässig. Für die Berge muß nun der Beiwagenkardan Dienste leisten, da trotz größerer Motorleistung der Solokardan nicht mehr im Stande ist, die Leistung umzusetzen.

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    Tag 21 (2/9): 58.1464° Nord

    Diese Zeilen schreibe ich erst 5 Tage später, nachdem wir Norwegen erreicht haben. In Gruppe finde ich kaum noch Zeit, den Blog mit Eindrücken der Reise zu füllen. Tagesablauf und reichlich Konversation mit den Mitstreiter lassen kaum die Ruhe, abends den Tag noch mal Revue passieren zu lassen. Zumindest nicht mehr an Tastatur und Zurechtschneiden der Bilder vom Tage. Ich werde mich nur noch kurz fassen oder einfach die Bilder sprechen lassen.Nach über 400km ziemlich ereignisloser Autobahnfahrt durch Dänemark erreichen wir nach Fährfahrt von Hirtshals nach Kristiansand kurz vor Mitternacht Kristiansand. Gleich im Ort gehts zum nächstfelegenen Zeltplatz und ab in die Kojen. Andres Eisdielen-Racer hält erstaunlicherweise ohne Probleme durch.…

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    Tag 20 (1/9): Intermission II

    Nach einem gemütlichem Frühstück sammelt Volker uns ein für eine kleine Werkstattrunde bei ihm. Auf dem Weg dahin lade ich mein Vorderrad zum Pellenwechsel beim Pellenwechselservice zur Runderneuerung ab, da ich mir den letztjährigen Wechselspass auf Strecke diesmal ersparen möchte. Volkers Mopete wird von vorn bis hinten gecheckt. Hier und da was festziehen, Ölwechsel, so halt das übliche. Zum Mittag gehts noch mal zum Bistro, lecker Currywurst fassen und dann zurück zum Eckotel. Die Aufregung steigt nun langsam. Es wird nun reichlich getestet, wie und wo welche Taschen an den vorgesehenen Haltevorrichtungen die geringste Chance haben, während des Tournament Norwegen sich aus dem Staub zu machen. Am Abend steige ich…

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    Tag 19 (31/9): Intermission I

    Ein Fast-nichts-tun-Tag. Ich modifiziere meinen Helm und mach ein paar Besorgungen mit Andre. Volker hat Geburtstag und gibt einen aus im Bistro Glücksstück in Klein-Wittensee. Nicht ganz billig, aber fein. Und alles selber gemacht. Ein Hofladen ist gleich mit bei. Zur Überraschung hat gegen Mittag Bernde, unser letzter noch fehlender Mitstreiter für die nächsten Tage, angekündigt, er mache sich jetzt schon auf dem Weg. Nach mehr als 500km am Stück schlägt er am spaten Abend in Eckernförde auf und wird mit Botucal herzlichst in Empfang genommen. Morgen noch etwas Vorbereitungen, und Samstag heißt es dann „Norwegen, die AWOs kommen!“

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    Tag 18 (30/8): Aloa Hea

    Gut 20 Stunden von Klaipeda nach Kiel. Viel Zeit für Schlafen, Essen, Schlafen, Essen, und Schlafen und Essen. Der Liegesesselraum ist voll von herben Düften und raubt mir im ersten Moment den Atem. Schon interessant, was in manchem Schuhwerk vor sich hin dampft. Zum Schlafen ist so ein Liegesessel nicht wirklich geeignet, es sei denn, man nimmt 4 in Beschlag und legt sich quer. So, wie einige andere Mitreisende mach ich es auch, denn die Plätze sind glücklicherweise nicht ausgebucht. In Kiel gehts zügig auf die Bahn, noch 20 Minuten bis Andres Eckotel, und am Himmel hängt eine bedrohlich dunkle Wolke. Je nach Straßenrichting fahre ich mitten rein, oder drumherum.…

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    Tag 17 (29/8): Time, to say goodbye, Baltics

    Die Fahrt beginnt, der Regen auch. Und ihr wißt schon, die Straßen immer schön gerade aus. Als der Regen aufhört, ca. 80km vor Klaipeda, wird sogar noch mal die Landschaft interessant. Kurven, man glaubt es kaum. Ich steuere über ein Hochplateau und kann ganz weit in die Ferne sehen. Schöner Ausblick und endlose Weite. Die höchsten Bauten von Klaipeda kann ich aber noch nicht erkennen.Als ich die Stadt erreiche, ist noch genügend Zeit, die Kurische Nehrung jetzt auch von der Seeseite zu erkunden. Ich fahre bis zum Campingplatz in Nida und erklimme eine der Dünen. Am höchsten Punkt sehe ich Rußland, Jean-Paul Sartre und Paganini. Mit diesem kulturellen Highlight verabschiede…