12/09 Wandertag II

6.00 Wecken
7.00 Abfahrt Shuttle zum Ausgangspunkt an der Talsperre
7.30 Aufstieg
11.20 Trolltunga – Ziel erreicht
13.00 Abstieg
15.50 Parkplatz erreicht – es gibt ein fettes Eis und ich lass die Socken qualmen
16.20 Shuttle back to Odda
17.00 Nudeln
18.00 Duschen
19.00 Bier
??.?? KO

Und sonst so? Grandiose Natur! Natürlich ist Trolltunga schon ein Hingucker, aber das Drumherum ist ebenfalls imposant. Und das Wetter hat mitgespielt, was diesen zweiten Wandertag dann auch noch mal was besonderes hat sein lassen. Pünktlich, wie uns das Shuttle abgesetzt hat, sind die letzten Tropfen gefallen. Zum Aufstieg wählte ich den Wanderweg, auch wenn dieser noch relativ nass und klitschig war. Besser, als sowas abwärts, und besser, als die endlosen Serpentinen zum 3. Parkplatz hoch. Ein Pärchen, mit dem ich mich noch öfter getroffen und unterhalten habe, hat die Serpentinen gewählt. Wir waren oben beide gleich fertig. Und das macht vielleicht auch die Schwierigkeit aus zur Trolltunga. Es geht ab dem 1. Meter knallhart zur Sache. Nix warm machen oder so. Hat man das erste Höhenplateau erreicht, ist es eher eine Konditionsfrage. 10km mit nicht all zu grassen Höhenunterschieden, aber meist von Stein zu Stein laufen. Oben auf dem Plateau bot sich dann ein wunderbares Schauspiel. Die letzten grauen Wolken verzogen sich, die Sonne bahnte sich mehr und mehr ihren Weg, und die weißen Schwaden von Wolkenfetzen fielen und stiegen durch das tief unten gelegene Ringedal. Diese sich ständig öffnenden und schließenden Lücken, die immer nur häppchenweise die grandiose Natur preisgeben, ist schon ein Schauspiel für sich. Nur nicht alles auf einmal zeigen.
Die letzten 2km zehren dann langsam an den Nerven. An einer Ecke glaubte man schon das Ziel vor Augen, nur damit an der nächsten Ecke der Weg in eine andere Richtung abbog. Und genau dieses letzte Stück blieb leider bis zu letzt wolkenverhangen. Und dann endlich, erreicht man den Fellsvorsprung und sieht – nichts. Jetzt hieß es Geduld haben. Das Positive am Rande: verursacht sicher durch die vakante Wettervorhersage war Trolltunga am heutigen Tag nicht überlaufen. Ich plauderte mit den Pärchen eine Weile, und mit einem gemeinschaftlichen Aufschrei der Erlösung aller Wartenden schien die Sonne wie mit einem Schwert den grauen Nebel zu spalten und es hatte den Eindruck, als spricht Gott gleich zu König Arthus. Haha, wer „Ritter der Kokosnuss“ kennt, weiß, welche Szene ich meine. Naja, jedenfalls für einen kurzen Moment bot sich ein fantastischer Anblick. Tief im Tal das türkisfarbene Wasser der Talsperre, die Hänge von grüner Fauna durchzogen, und über dem Hochplateau strahlend blauer Himmel. Wenn auch ein kurzer Augenblick nur, aber diese übernahmen mehr und mehr die Überhand, bis das Grau vollends verschwunden war. Nach den üblichen Fotos auf der Fellszunge streifte ich noch ein bißchen durch die Gegend und genoß Natur in Vollendung. Da die Shuttles zurück nach Odda im September nicht mehr so oft fahren, hab ich mich gegen 1 auf dem Rückweg gemacht. Keine Zeit zum sinnieren, das hatte eher sportlichen Charakter. Am Ziel hab ich mir dann noch ein fettes Eis gegönnt und hab auf der Rückfahrt noch ein bißchen mit dem Busfahrer geschnackt. Dieser Tag hatte heute was meditatives. Diese innere Glückseligkeit verspürt man nicht alle Tage. Am Campingplatz dann nur noch schnell Nudeln kochen, duschen, Büchse Bier auf, umfallen.

Total distance: 58.79 km

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