Tag 22 (15/6): Ornithologie

Erster Blick zur Uhr, zweiter aus dem Fenster. Sieht gut aus. Kurz zur Rezeption getrabt, mich für die Bootsrundfahrt angemeldet, und dann in aller Ruhe Kaffee geschlürft. 11 gings per Chauffeur zum Hafen, wo Johan, der Käpt’n schon auf die Passagiere wartete. Mit mir waren es 7, die allesamt einschifften. Johan gab einiges zum Besten, und obwohl er nur englisch sprach, verstand sogar ich seine Pointen. Teil 1 war also Vogelkunde vom Wasser aus betrachtet. In knapp 2 Stunden gings um die Insel, und nicht allen behagte der manchmal doch heftige Seegang. Heftig aber nur in Bezug auf die kleine Schatulle, mit der wir den Atlantik bewältigen wollten und dieses kleine Vehikel schon mal zum Spielball von größeren Wellen wurde. Von Land aus sah die See völlig ruhig aus. Na jedenfalls haben es alle ohne Brechtüte geschafft. Teil 2 der Vogelkunde erfolgte von Land aus, nach einem ausgedehnten Mittagsschläfchen. Wichtiger Tipp von der Rezeption: erst in den frühen Abendstunden auf den Berg. Tagsüber sind die Vögel nämlich arbeiten und nicht zu Hause. Speziell für den Papageientaucher gilt das. Dieses auf den normalen Mitteleuropäer eher ungewöhnlich wirkende Tierchen gilt seit 2015 als bedrohte Art. Ich war dann schon ein bißchen Stolz zum grönenden Abschluß der Abendwanderung ein Exemplar von 1 Meter Abstand fotografieren zu können. Er kam etwas unterhalb aus seiner Höhle gekrochen, schaute sich all die auf ihn gerichteten Objektive an und beschloß wohl darauf hin, allen Hobbyornithologen noch etwas entgegen zu kommen und saß dann da wie auf dem Präsentierteller und fing an sich zu putzen. Phänomenaler Abschluß auf Runde. Das reicht für heute. Nach Regenschauer und Wind ist mir nach einer heißen Dusche und – logisch – eine fette Portion Spaghetti. Ahoi!

Total distance: 28.71 km

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