Tag 2 (14/8): Schlechte Planung

Ich muß mich bei Anja und Bernd ein bißchen nach der Landwirtschaft richten, und so gibts trotz Urlaub auch schon halb 8 Frühstück. Ist mir Recht, hab ja auch was vor.
In der Nacht hab ich mir eine erste Route am Handy zusammen geklickt. Kurvig und weg von den Hauptstraßen. Positiv betrachtet war es in der Realität eher ein Teilerfolg. Es ging schon bei Liberec los, oder es hörte eher auf. Die Stadt konnte ich meiden, aber die vermeintlichen Bergstraßen entpuppten sich als Dorfstraßen. Und zwar ein Dorf an dem anderen. Ok, diese Tour hat kein Ziel mit gestecktem Zeitrahmen, eilig hatte ich es nirgends hin. Aber stundenlang durch Ortschaften demmeln lag mir nicht im Sinn. Irgendwann flog mir dann das Blech weg! Und zwar das Scheinwerferblech. Der Reflektor samt Glas und Ring – alles war noch beisammen und blieb es Gott sei Dank auch – baumelte nur noch am seidenen Draht. Die Zeltrolle an der Telegabel verhinderte wohl schlimmeres und der Scheinwerfer ruhte sich darauf nur aus. Noch mal Glück gehabt! Wieder zusammen friemeln und weiter.

Vom Riesengebirge hab ich dann leider auch nicht so viel mitbekommen wegen meiner mißglückten Routenplanung. Dafür gabs Straßenzustände, die mich manchmal an Albanien erinnerten und mehr als 30km/h kaum zuließen. Hier machte sich auch meine zweite Änderung am Fahrgerät negativ bemerkbar. Die Umrüstung auf Beiwagenfedern in der Telegabel. Nun schlug es nicht beim Ein-, sondern beim Ausfedern durch. Sehr unangenehm, so daß ich die Fahrweise noch weiter anpassen mußte. Ich dürfte heute wohl kaum einen Schnitt über 50km/h geschafft haben. Dürfte, genau sagen kann ich es nicht, da sich meine GPS-Software aufm Handy kurz nach dem Start heimlich verabschiedet hat. Das macht mich, naja, ein klein wenig sauer. Akrebie hat nicht immer was gutes … Aber, ich hab ja noch ein externes Aufzeichungsgerät. Hm, kann ich aber nicht auslesen, weil Bluetooth sich partout nicht koppeln läßt … Nicht ärgern!

Kommen wir nun zu etwas völlig anderem: Entspannung!

Ich finde kurz hinter Złoty Stok ein kleinen, aber feinen Campingplatz in der Kolonie Blotnica. Kein gehobener Standard, aber trotzdem sehr gediegen. Rechnung gibs keine und für 9€ warum auch. Es war zum Glück ein kleiner Platz, und so war die Zahl der Gäste begrenzt. Einige polnische Zeitgenossen haben leider ein all zu gesteigertes Bedürfnis, ihre low-quality-Pop-Mucke so aufzudrehen, daß es auch jeder mitbekommt auf dem Platz. Ich vermute eine Art Balzverhalten. Gegen 11 oder so bin ich dann doch weg gedämmert. Und die Nacht war voller Sterne.

Total distance: 246.92 km

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