10/10 AWO driving Odda was?

Ja, liebe Kinder gebt fein Acht,
der Preikestolen hat Spass gemacht.
Als nächstes kommt Trolls Zunge dran,
wer weiß, ob ich dann noch lachen kann.

Auszug aus der Wander-Ode „Bin ich denn bekloppt“ von Johann Wolfgang von Steppe

Also, der Preikestolen sollte gewissermaßen zum Warmmachen dienen. Trolls Zunge – Trolltunga, soll praktisch der Gipfel dieser Reise werden, zumindest zum Thema „Lauf ich mir denn den Wolf“. Obwohl, mir schwebt da noch was vor …
Der Plan sieht vor, auf nach Odda Camping, mit dem Shuttle zum Parkplatz an der Talsperre (da bei Tyssedal den Berg nuff), und dann den 11km langen Weg hoch zur Trolltunga bewältigen. Alles an einem Tag! Geht also damit los, eine schöne Strecke auszusuchen, was ja in Norwegen bekanntlich kein Problem ist, und die knapp 300km durch die Fjorde zu genießen. Kurz noch ins Vikedal abgebogen und abseits jeglicher Touristen mein Picknick gemacht. Absolute Stille, nur der See, die Berge, und ich. Und der Typ 100m weiter, der seinen Traktor mit dem Vorschlaghammer bearbeitet hat. Thats life. Am Langfossen halt gemacht, der mit seiner 612 Metern Fallhöhe zu den höchsten Wasserfällen der Erde gehört. Heute ein eher gemächlicher Wasserfall, aber wer mal bei youtube schaut, wenn da richtig das Wasser runter kracht – uiuiui. Kurz vor Odda noch am Låtefossen Halt gemacht. Jupp, auch ein Wasserfall. Ein Zwillingswasserfall. Eher was touristisches, obwohl, ein weltgeschichtsträchtiger Punkt ist es dann doch. Hier ist Gustav von Hahnke mit seinem Fahrrad in den Bach gefallen und ertrank. Gustav war Leutnant zur See und schipperte zusammen mit Kaiser Willhelm auf der Hohenzollern nach Odda zur Sommerfrische. Das nur am Rande.
Am Trolltunga-Camping in Odda das Gepäck ins Zimmer geschmissen, welches ich mir vorsorglich gebucht habe, da übers Wochende Regen angesagt war. Und ja, in diesem Moment, wo ich diese Zeilen schreibe (Sa) schüttet es. Danach etwas Proviant besorgt und aufgetankt, damit es Montag ohne Verzögerung losgehen kann. Kommt aber planmäßig vorher noch Samstag und Sonntag. Samstag abchillen und Regen gucken. Sonntag Aufstieg zur Trolltunga. Wenn mir das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht. Das Shuttle zum Parkplatz hoch ist also auf gut Glück gebucht. Wird schon, hoffe ich.
Das war der Freitag. Naja, nicht ganz. Unterwegs am letzten Wasserfall sind mir 3 norwegische Biker begegnet und neben denen ich parkte. Diese guckten mich aber nicht mit dem Arsch an. In Odda kreuzte man sich noch mal, und eben am Campingplatz. Checkten grad ihre Hütte und ich dachte, wenn der Prophet nicht zum Berg kommt … Machte mir eine Büchse Bier auf und ging rüber zum Cheers sagen. Damit war der Bann gebrochen. So laberten wir eine Weile, so gut es das Englische zuließ, und hernach wurde ich zum Essen eingeladen. Mit dem Taxi gings runter nach Odda zum Freisitz am Hafen. Milde Temperaturen und eine 40cm-Pizza ließen eher mediterrane Gefühle aufkommen. Ok, ich hab die Pizza nicht geschafft, aber ich habs probiert. Danach alle Mann in einen Club. Und da kamen sie wieder hoch, die Erinnerungen an den Hotelabend in Alta. Ok, am Arsch hat mir diesmal niemand rumgetätschelt, aber auch hier machten die norwegischen Gäste teils einen crazy Eindruck, was Klamotten und Getue anging. Was solls, nicht mein Bier. Ach ja, Bier. Auch hier teuer mit 10€ pro Glas. Im Gegensatz zu Alta gab es hier aber 0,6er Gläser. Nach ein paar Bier (die meisten spendiert) und ein paar Runden Billard hab ich mich dann aus dem Staub gemacht. Meine 3 Begleiter wollten noch in ein Pub, was mir aufgrund Müdigkeit dann definitiv zu viel war. Als ich mein Bett erreichte, guckte mir die Pizza immer noch zu den Ohren raus. Egal, war trotzdem sofort im Traumland.

Total distance: 323.65 km

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