Tag 16 (9/6): Lofoten der Länge nach

Treiben lassen. An mir ist leider kein Dylan Thomas oder Hermann Hesse hängen geblieben, sonst würde ich jetzt in blumiger Sprache über die imposante Einzigartigkeit dieser Landschaftsformation schwadronieren. Die richtigen Worte mögen mir fehlen, nicht aber die Empathie, naturgegebenes zu geniessen. Ich bin so fasziniert, daß ich immer weiter fahre, bis es nicht mehr weiter geht. Haben Inseln ja so an sich. So viele Kilometer hatte ich garnicht auf dem Plan. Ein Wermutstropfen brachte der Tag dann doch mit. Zwar war es endlich mal wieder sonnig und blauer Himmel war wieder ausreichend vorhanden, doch blies allzeit ein eisigkalter Wind von West herein, was mir am Abend dann doch zu schaffen machte. War nicht gut, wie sich meine Ohren und Hals anfühlte. Zumal sich nun in den Abendstunden ein weiteres Problem ergab. Wider Erwarten sind mehr Touristen unterwegs, als ich das so eingeschätzt hätte. Aufgrund des kalten Windes wollte ich auf jeden Fall eine Hütte oder Zimmer, konnte aber in der Nähe von der Kvalvika-Bay, meinem nächsten Wanderziel, nichts mehr finden. Ok, für 150 oder weit mehr Ocken wäre eine beheizte Buchte sicher drin gewesen, aber ich wurde Geld bezüglich in die falsche Familie hinein gebohren. Bei Ballstad im Osten der Insel fand ich schließlich ein Zimmer zu später Stunde. Und irgendwie hatte ich den Eindruck, es könnte auch für meinen Hals zu spät gewesen sein. Ich hätte mich viel eher der Kälte entziehen sollen. Nun sitze ich mit heißem Tee auf dem Sofa und hoffe, daß das noch gut geht.

Total distance: 392.29 km

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