Tag 7 (19/8): Das Schöne und das Grauen

In der Schönheit der Landschaft, der aufopferungsvollen Gastgeber und des zum Chillen hergerichteten Platzes kann man sich verlieren. Zum Morgenkaffee in die Hängematte gelegt, und ich erkenne sofort meinen Fehler. Dieser wird umgehend korrigiert. Richtig, ich hänge noch eine weitere Nacht dran! Ich chille noch ein wenig und begebe mich gegen Mittag zum Dorfkonsum wegen leiblicher Wohltaten.
Das weitere Programm könnte kontrastreicher nicht sein. Sobibor! Es liegt gleich um die Ecke, und so unterbreche ich den Relax-Part und statte dem Ort deutscher Schande einen Besuch ab. Das Gelände wird zur Zeit komplett neu hergerichtet und es finden aktuell noch Ausgrabungen statt, so daß vom Außenbereich nichts zu sehen ist. Lediglich das komplett neu hergerichtete Museum ist zu besichtigen. Der Eintritt ist frei und ich begebe mich für eine Stunde in das Grauen.
Anschließend möchte ich auf andere Gedanken kommen und meandere gemütlich durch die Gegend. Wieder am Platz werde ich mit der Frage empfangen, ob ich denn Milch mag. Milch? Ja, richtige Milch! Natürlich sag ich JA und 10 Minuten später halte ich einen halben Liter feinster frischer Kuhmilch in den Händen. Genau, in der Flasche und nicht in der Hand! Es wird immer schöner. Es sind zwischenzeitlich noch Gäste gekommen, einige davon Sind Freunde der Campingplatzherren. Polen sind allgemein gesellige Leute und am Abend wurde ich natürlich zu einem Wodka eingeladen. Es blieb nicht bei einem. Und doch wurde es kein Absturzbesäufnis, was ich am Anfang befürchtet habe. Eine sehr illustre Runde, in der wir uns alle mit unserem ziemlich schlechten Englisch köstlich unterhalten haben. Gegen 1 Uhr beschlossen wir, der Müdigkeit den Sieg zu lassen und haben es waagerecht mit geschlossenen Augen probiert.

Total distance: 55.33 km

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert