Mit Heinrich aus Bremen habe ich nicht nur den Abend bis in die Puppen gelabert, zum Frühstück verquasseln wir schon wieder die Zeit und kommen so erst nach dem Mittag vom Platz. Heinrich ziehts gen Osten, mich erst nach Westen und dann nordwärts. Im Westen liegt die Kurische Nehrung, die ich mir schön von hinten betrachte, also vom Festland ein Stück südlich von Kintai aus. Danach gehts nach Klaipeda, erst durch Betonwüste und Wohnsilos, dann durchs Zentrum. An den Hafen komme ich spontan nicht ran und möchte auch bald nicht. Mir sind hier zu viel Abgase in der Luft und ich will schnell wieder Seeluft atmen. Um wenigstens noch ein paar Kilometer auf die Uhr zu bekommen, bleib ich für ca. 60km auf der Hauptstraße. Stur gerade aus und von der baltischen See ist nichts mitzubekommen. Bei Nica habe ich dann fertig, decke mich im Supermarkt ein und suche dann in südlicher Richtung einen kleinen Zeltplatz hinter den Dünen auf. Da steht aber schon ein Auto aus D, genauer aus DE. Dessau, der Stadt meiner Niederkunft. Und sofort ist das Gespräch im Gange. Wir unterbrechen erst, als der Sonnenuntergang naht. Leider ist dieser am Horizont von Wolken verhangen, dabei ist der Himmel sonst sehr klar und der Halbmond ist zu betrachten. Es ist leicht windig, aber mild, und ich verbringe noch einige Zeit auf der Düne und schreibe diese Zeilen mit innerer Zufriedenheit, es nun auch endlich ins Baltikum geschafft zu haben.
Total distance: 278.86 km