-
Tag 33 (28/06): Grand Finale
33 Tage! 33 Tage, die mehr zu bieten hatten, als ich mir das in den grauen Wintertagen bei der Planung ausgemalt habe. Nicht nur die Entfernung und der zeitliche Rahmen waren eher außergewöhnlich für mich. Schon die Begebenheit, wie es überhaupt dazu kam, von vornherein diese Reise allein zu bewältigen, war ungewöhnlich. Das ich der geliebten Frau an meiner Seite danken möchte, mich für über einen Monat entbehren zu können, wäre an dieser Stelle zu wenig. Sie hatte selber große Pläne: allein auf ihrer AWO das Baltikum zu erkunden. Riga, Tallin, die Kurische Nehrung. Nicht ganz so lang unterwegs, aber nicht minder erlebnissreich und voll neuer Erfahrungen war auch…
-
Tag 32 (27/06): Der Anfang vom Ende
Heute nun die Abschiedstour Teil 1. Wenn man so will, ein Abschied vom großen Urlaub mit Verlängerung. Einige der Nordlichter (Romy & Nick, Volker & André, Lio & familiärer Anhang) fahren in zwei Etappen zum AWO-Treffen nach Danewitz. Erstes Etappenziel ist Sandau an der Elbe. Ein stilles kleines Örtchen unterhalb von Havelberg. Burkhardt stellt uns sein Haus als Penne zur Verfügung, da er sein altes Lager, die Little Boom Ranch, aus Altersgründen diesen Monat abgeben wird. Man will schließlich noch was anderes im Leben erleben. Er und seine Frau sind gute Gastgeber, und als Ex-Polizist hat er auch einige Anekdoten zu erzählen. Die Tour bis zu ihnen verläuft bis auf…
-
Tag 31 (26/06): AWO trifft Containerschiff
Am letzten Tag des Kuraufenthaltes ging es nach Marne und Brunsbüttel. Klingt aufregend, was? Nun ja, der Gashahn wurde heute im Schongang bedient, und die Tour war heute eher sightseeing und shopping. Shopping, weil ich ja meine Sandalen auf den Lofoten verbummelt habe und ich bei den Temperaturen unbedingt noch eine Alternative zu den Stiefeln brauchte. Nach dem vierten Laden sinds ein paar Hausschlappen geworden, da gute Trackingsandalen in unmittelbarer Umgebung nicht zu bekommen sind. Es folgte ein kurzer Ausflug zur Kanalschleuse in Brunsbüttel mit Fischbrötchen und eine Stunde Fotoshooting an der Mole. Hab die mittelprächtig großen Containerschiffe beim Ein- und Ausschleusen zugesehen. Da brannte die Sonne noch schön auf…
-
Tag 30 (25/06): Seitensprung
Ich habe mir die letzten zwei Tage Urlaub vom Urlaub gegönnt und mir die Sonne auf dem Bauch scheinen lassen. Manchmal schien die Sonne dabei auch durch einen Flaschenboden. Die Erholung tat gut! Dem Hintern, dem Hals, der Trockenleber, und auch einem dezent aufkommendem Reisekoller. Was ich heute in Angriff nahm, dürften mir einige als Blasphemie vorwerfen. Ein kurzer Trip nach Pinneberg, – nicht wegen der Kugelkaugummi, die gibts da schon lange nicht mehr – sondern zu einem kleinem, aber feinen Laden, welcher einige dieser optisch interessanten Royal Enfield Motorräder hinterm und vorm Schaufenster zu stehen hat. Meine AWO zeigt dem Besitzer schnell, mir muß man nicht viel erklären. Eine…
-
Tag 29 (24/06): Intermission II
Convalescentia Tag 2
-
Tag 28 (23/06): Intermission I
Convalescentia Tag 1
-
Tag 27 (22/06): Es wird gekoogst
Erstmals in diesem Urlaub klingelt mein Wecker. Mein viel zu kurzer Schlaf wird um 6.30 Uhr unterbrochen. In 20 Minuten ist Zelt und Gepäck wieder verstaut und runter gehts zum Fährhafen nach Kristiansand. Zwei Fähren legen fast gleichzeitig ab und der Stau vom Terminal zieht sich bis in den Ort rein. Einmal kurz daran vorbei gehuscht und in die Reihe der bereits wartenden Biker eingereiht. Checkin, antauen, Frühstück fassen gehen, alles kein Problem. Wobei, doch. So viel widerwärtigen Kram hab ich schon lange nicht mehr gefuttert. Hat alles nach der gleichen Chemie geschmeckt und ich fühle mich an den Film von Louis de Funes „Brust oder Keule“ erinnert. Unsere Fregatte…
-
Tag 26 (21/06): Schweres Wasser
Frühstück gibts heute Morgen vom Büfett mit Blick auf die Stabkirche. Auf dem Weg zum Kraftwerk Vemork gibts wieder Naturkost vom Feinsten. Ein Highlight ist das Hochplateau Valdresflye mit 1389 Höhenmetern. Hab ich schon erwähnt, daß ich solche Hochebenen liebe? Ich habe es woanders gelesen, aber sinngemäß hätte es auch von mir sein können: die Fahrt durch diese Landschaft gibt einem das Gefühl zu fliegen. Und weil ich so verliebt in die Landschaft bin, kaufe ich mir noch ein Souvenier als anständiger Tourist, denn die Trolle wollen ja auch von was leben da oben. Seit dem Morgen macht mir ein vorhergesagter stürmischer Wind zu schaffen. Die AWO muß noch mehr…
-
Tag 25 (20/06): Den Trollen auf der Spur
Letzte Nacht ging wieder an die Substanz. Zelt und Schlafsack sind nicht gut bei Erkältung. Alles für die Genesung kommt zu kurz. Nützt nichts, auch heute muß es weiter gehen. Dabei ist noch garnicht raus, wohin ich mich eigentlich bewege. Bergen wäre die kürzeste und schnellste Lösung. Ab auf die Fähre und nach Dänemark. Von da an wäre ich in zwei Tagen zu Hause. Oder doch zu Oliver nach Jørpeland, um die Schwungscheibe noch zu wechseln. Fragt sich nur, ob sich das noch lohnt. Mehr als die Hälfte der Strecke von Alta aus hätte ich weg, und bis heute Abend lief die Maschine wie ein Bienchen. Nur das blöde Öl…
-
Tag 24 (19/06): Es geht abwärts
Ein kurzes Frühstück, ein heißer Tee, und kurz vor Mittag auf die Piste. Heute sollen nur Kilometer abgespult werden. Am besten bis hinter Trondheim. Mein Arsch stirbt heute mehrmals zwischen dem Polarkreis und Trondheim. Und in der ersten Tageshälfte immer wieder Regen. Noch schlimmer sind aber die vielen Baustellen. Schätzungen aus Gesprächen an Tankstellen gehen von über 50km aus. Aber was ist das schon, gemessen an der Weite des Landes. Wenigstens bekommt man hier den Eindruck, das was passiert. Auch Nachts! In Deutschland sehe ich nur Baustellenampeln, aber kaum einen, der mal buddelt. Die vielen Kilometer heute sind im Vergleich zu sonst unspektakulär. Bin schon zu sehr an das Grandiose…