• K(r)ampf ums Kap - II

    Tag 2 (26/5): Aber jetzt

    7 Uhr Probefahrt, um Vergaserdüsen zu testen und mit Zündmagnet eine Gegenkontrolle zur elektronischen Zündung zu machen. Danach bei Lutz dann doch Motor tauschen. Einen rein, der lief, aber zu viel Öl verbrauchte. Aber nützt ja jetzt nichts. Lediglich der Kopf wird wegen Haarriss ausgetauscht. Danach Klamotten packen und endlich auf nach Biesenthal. Trotz Sturmböen komme ich gut voran und bin kurz vorm Dunkelwerden am Ziel. Bevor ich die Zündung ausmache, lausche ich noch kurz dem Standgas. Ich ignoriere, was ich höre. Ich muß eh am nächsten Morgen die Zuganker neu abdichten, vielleicht sehe ich da, was ich höre. Nur noch schnell die Fährkarte bestellen. Die Gastgeberin kredenzt noch ein…

  • K(r)ampf ums Kap - II

    Tag 1 (25/5): Los gehts nicht

    Mittwoch vor Männertag sollte die erste Etappe von Mellingen bis Biesenthal starten. Ich fahre statt dessen nach Hause, mit Mopete und Gepäck auf der Ladefläche meines Lieblingsdacias. Wenn ich den Pickup nicht hätte, wäre ich dieser Tage ganz schön erschossen, so oft, wie ich die AWO damit huckepack in die Werkstatt und wieder zurück geschleptp habe. Morgen in die Werkstatt, Motor tauschen. Die gestrige letzte Testfahrt brachte selbst bergab grad mal 90 Sachen. Mit Gepäck und Gegenwind hätte ich wahrscheinlich selbst abwärts schieben müßen. Ansonsten kennt mich mein näheres Umfeld schon sehr gut – vor Abfahrt wird noch mal kräftig geschraubt. Also alles beim Alten.

  • K(r)ampf ums Kap - II

    Prolog

    Lofoten – noch mal ohne Männerschnupfen. Und mit dem Kap habe ich auch noch eine Rechnung offen. Aber eigentlich will ich nur nach Senja. Seit meinem ersten – leider viel zu kurzem – Abstecher 2019 blieb mir dieses possierliche Kleinod nördlich der Lofoten besonders in Erinnerung. Sollte ich jemals noch … Ein inzwischen neuer Arbeitgeber ermöglichte mir wie damals einen längeren zusammenhängenden Urlaub. Mit der AWO hinter denn Polarkreis soll schließlich nicht zum Wettrennen gegen die Zeit werden. Obwohl ich mir ein AWO-Rennen zum Nordkap auch sehr spannend vorstelle… Geplant war mal wieder alles bis ins letzte Detail. Den Motor, der nach der letztjährigen Norwegentour nach Tassenstößelbruch seit dem den…

  • Das andere England

    23/09 Scandinavia in love

    That was it. Routiniert spule ich die letzten Kilometer meiner Reise ab. Auf dem letzten Abschnitt mit der B2 ist der Verkehr streßfrei und ich lass die Reise im Kopf Revue passieren. Vom Null-Bock-Start, über Norwegen, welches nicht nur ich immer wieder mit Superlativen würdige, meiner kleinen Showeinlage „ich kann Urlaub auch krank“, nur um dann Schweden doch mit einem Besuch zu huldigen. Das meditative Am-See-chillen ist definitv zu kurz gekommen. Aber hey, ich will nicht klagen. Fazit: Es tat verdammt gut! Mein Dank geht wie all die letzten Jahre an Lutz und Raik für die technische Unterstützung. Ebenfalls Dank an Thomas für die kulinarische Unterstützung, sowie an den ganzen…

  • Das andere England

    22/09 Allein im Wald

    Ein dumpfer Schlag auf den Boden, ein Ast knackt, dann ist Stille. Ich schrecke hoch und schau mich um. Aus dem Tiefschlaf gerissen überlege ich, ob ich das geträumt habe oder ob wirklich was auf dem Platz vor dem Unterstand war und sich selbst erschrocken hat vor mir. Ich versuche mich zu sortieren, kann es aber nicht einordnen. Zu tief war ich im Traum, den ich natürlich zugleich vergessen habe. Die Nacht ist voller Nebel und vom Vollmond ist gerade nichts zu sehen. Ich versuche weiter zu schlafen. Immer mal wieder beim Drehen auf die andere Seite öffne ich kurz die Augen und sehe das Ufer mal klar, dann wieder…

  • Das andere England

    21/09 Rasen Mäen

    Zähne putzen, pullern, ab ins Bett. Ach nee, daß war letzte Nacht. Jetzt war raus aus die Matratzen und frühstücken angesagt. Es war bereits nach 9, aber noch genug Zeit bis zur Fähre Sassnitz – Ystad. Lediglich der Online-Checkin war etwas nervig, da das Fährunternehmen nicht mehr meine Buchungsnummer kannte. Irgendwann ging es dann doch und ich machte mich zum Hafen, begleitet von den letzten Sonnenstrahlen des Tages. Was dann in Schweden kam, war mal wieder absolutes Herbstwetter. Dauerregen bis zum Ziel. Aber wenigstens dort hörte es dann endlich auf. Dafür war es dann wieder arschkalt. Mein Versuch, ein Feuerchen zu machen, scheiterte kläglich am nassen Holz. Blöderweise hat niemand…

  • Das andere England

    20/09 Back to the dahin, wo hergekommen

    Rambazamba, ich wollte schnellstmöglich zurück nach Schweden und wenigstens ein geplantes Ziel erreichen: den Mäen, ein wunderschönes Kleinod – ein für schwedische Verhältnisse kleiner See – welches ab vom Schuß in den Wäldern Südschwedens schlummert. Genauer gesagt schlummert da ein Unterstand, welcher eigentlich nur vom Wasser zu erreichen ist. Ein Weg, den man kennen muß und hoffentlich nicht zugewachsen ist, führt ebenfalls da hin. Der ist aber kaum auf Karten verzeichnet.Nach Kaffee bei Lutz, gings auf schnellsten Weg – ja, Autobahn, man muß ja auch mal was schaffen – nach Sassnitz. Christian freut sich, daß ich es endlich nach 4 Jahren mal schaffe, ihn zu besuchen. Und ich freu mich…

  • Das andere England

    19/09 Intermission V

    Hm, also nun reichts mit Intermission. Raus aus der Bude und flux rüber in die Werkstatt. Die Kupplung machte auf den letzten Kilometern etwas Probleme und am Lenker und meiner Haltung muß auch was geändert werden. Von Schulter bis Handgelenke fühle ich mich wie ein junges Reh, welches nicht wirklich jung ist, welches eigentlich uralt ist, an einem Baum lehnt, und sich grad noch so weigert umzufallen.Zur Kupplung kann ich sagen: ja, das wäre nicht mehr lange gut gegangen. Die genietete Scheibe mit dem Reibbelag lösste sich in ihre Bestandteile auf. Das leidige Thema mit aufgearbeiteten Altteilen.Also eine alte aus der Kiste genommen und ausgetauscht. Beim Lenker wollte ich kurzen…