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    Tag 17 (29/8): Time, to say goodbye, Baltics

    Die Fahrt beginnt, der Regen auch. Und ihr wißt schon, die Straßen immer schön gerade aus. Als der Regen aufhört, ca. 80km vor Klaipeda, wird sogar noch mal die Landschaft interessant. Kurven, man glaubt es kaum. Ich steuere über ein Hochplateau und kann ganz weit in die Ferne sehen. Schöner Ausblick und endlose Weite. Die höchsten Bauten von Klaipeda kann ich aber noch nicht erkennen.Als ich die Stadt erreiche, ist noch genügend Zeit, die Kurische Nehrung jetzt auch von der Seeseite zu erkunden. Ich fahre bis zum Campingplatz in Nida und erklimme eine der Dünen. Am höchsten Punkt sehe ich Rußland, Jean-Paul Sartre und Paganini. Mit diesem kulturellen Highlight verabschiede…

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    Tag 16 (28/8): Nichts als Transit

    Regen, Wind, Sonne, Regen, Schotter, Regen, Sonne. So der Tag in Kürze. Kaum Möglichkeiten bei dem Wetter für Fotos. Und je weiter südlich ich komme, um so weniger Gründe gibt es auch dafür. So wird es fast ein reiner Transfertag, um der Fähre in Klaipeda ein Stück näher zu kommen. Schier endlose Kilometer gerade aus und kaum Abwechslung. Heute hieß es durchbeißen. Und der Campingplatz am Abend ist auch nicht der Hit. Neben einem Sportplatz und mit großer Hüpfburg am Eingang. Einmal Kontrastprogramm zu gestern. Schade, aber so läuft es eben auch manchmal. Wenigstens gibt es heute Abend mal wieder Nudeln.Da kein großer Text heute kommt, kann ich noch was…

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    Tag 15 (27/8): Back to the roots

    Und heute: Natur! Ich steuere den nördlichsten Festlandpunkt Estlands an. 40km hinter Tallinn kann ich endlich die Schnellstraße verlassen und biege gen Norden ab. Endlich wieder gediegene Kurven entlang der Küste. Alles hätte so schön sein können. Trotz mehrmaliger Kontrolle des Wettervorhersage sollte es zwar bedeckt, aber 0 Regen geben, in Worten; null. Warum goss es dann wie in Strömen? Und wer hat eigentlich meine Regenklamotten in die Packtasche gepackt und nicht griffbereit oben drauf? Mmpf! Die letzten paar hundert Meter auf einen Waldweg erreiche ich Kap Estland. Es stehen ein paar Zelte neben dem Schild „Zelten verboten“. Es ist ein traumhafter Platz. Wen es mal in den Norden Estlands…

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    Tag 14 (26/8): Tallinn bei Nacht

    Knapp 250km nach Tallinn, und nach einem Hinweisschild kurz hinter der Grenze zu Estland, ist dieser Weg dahin das grüne Band zur Hauptstadt. Und für die ersten 30km stimmt das auch tatsächlich. Kurvige Straßen umsäumt von Wald und Wiesen in, naja,nicht gleich bergigem Gelände. Damit es es aber bald schlagartig vorbei. Noch über 100km und es geht im Flachland nur noch gerade aus und die Straße wandelt sich ein Stück weit vor Tallinn zur Autobahn. Man muß halt Kompromisse eingehen, wenn man in Städte eintauchen will. Ich wähle diesmal eine andere Strategie und plane direkt in Tallinns Zentrum über Nacht zu bleiben. Das erspart mir dann zumindest ein Spaziergang in…

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    Tag 13 (25/8): RigaLetta

    Der 13. Tag blieb vom Pech verschont, wenn gleich es doch nicht der beste Tag war. Was hängen bleibt? Mein Frühstück wurde durch einen hinterhältigen Diebstahl je beendet. Ich unterbrach es kurz, um mich mit zwei deutschen Radfahrerinnen bezüglich Reisetipps auszutauschen, und als ich wieder kam, war mein Brot vom Tisch verschwunden. Auf der Wiese fand ich dann letzte Krümel. Diese Raben!Und Riga? Rigas Zentrum kann man besuchen. Als kein Fan großer Städte, egal wie hübsch die Altstadt ist, mach ich einen Haken dran und gut ist. Ich hab meinen Kaffee gegessen und Kuchen getrunken, und war nach einer Stunde in Motorradhose reif zum Abhauen aus dem Trubel. Ob ich…

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    Tag 12 (24/8): Kuldīga bei Nacht

    Während des Morgenkaffees gibts noch ein Schnack mit den Dessauern und ein paar Reisetipps bekomme ich gratis. In Liepāja bestaune ich das größte orthodoxe Gotteshaus des Landes, romantisch eingerahmt von zerfallenen Neubaublocks der nicht so reichen Gegend dieser Stadt. Gleich anschließend gibt es für eine Küstenregion, welche in den beiden Weltkriegen strategisch wichtig lag, die obligatorisch verstreuten Bunkeranlagen in gehäufter Form am Strand zu begutachten. Kennen wir schon aus Dänemark in dieser Form. Die zurechtgelegte Route zur Nordspitze, mit Umweg über Kuldīga muß ich aufgrund Straßen, die den Namen nicht verdienen, wieder auf Fernverkehrsstraßen umplanen. Außerdem ziehe ich erstmals langärmliges und dickere Handschuhe an. Die Sonne scheint zwar immer noch…

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    Tag 11 (23/8): Baltische See

    Mit Heinrich aus Bremen habe ich nicht nur den Abend bis in die Puppen gelabert, zum Frühstück verquasseln wir schon wieder die Zeit und kommen so erst nach dem Mittag vom Platz. Heinrich ziehts gen Osten, mich erst nach Westen und dann nordwärts. Im Westen liegt die Kurische Nehrung, die ich mir schön von hinten betrachte, also vom Festland ein Stück südlich von Kintai aus. Danach gehts nach Klaipeda, erst durch Betonwüste und Wohnsilos, dann durchs Zentrum. An den Hafen komme ich spontan nicht ran und möchte auch bald nicht. Mir sind hier zu viel Abgase in der Luft und ich will schnell wieder Seeluft atmen. Um wenigstens noch ein…

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    Tag 10 (22/8): Ene Mene Memel

    Den halben Tag verpennt. Naja, eher mit Koch, dem Robert, die Zeit verquatscht. Dann aber endlich los. Und nach kurzer Fahrt gleich wieder Stop. Fahkartenkontrolle. Also Zulassungskarte, Fahrerlaubnis- und Personalkarte. Aus einem Pulk mehrerer Fahrzeuge, alle mit angemessener Geschwindigkeit, werde ich vom Freund und Helfer raus gewunken. Bin wohl ein echter Hingucker. Mein Fahruntersatz ruft leichtes Amüsement hervor. Ein Kollege tippt gefühlt die ganze Zulassung ab in sein Handy. Die Personalien werden aber, wie schon beim ersten mal, handschriftlich in einem Notizbuch vermerkt. Die Show muß ich nicht bezahlen und darf unbescholten weiter reisen. Diesmal sind die Nebenstraßen nicht schlecht. Meist sind sie gut, manchmal einfach nicht vorhanden. Macht nichts,…

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    Tag 9 (21/8): Such das Wisent

    Die erste Nacht in einem richtigen Bett. Das Angenehme dabei ist aber, daß man nicht schon morgens um 7 aus dem Zelt krauchen muß, weil die Sonne schon früh das Zelt zum Gewächshaus werden lässt. Gegen Mittag ein erster Versuch, auf Wisentjagd zu gehen. Nach 2 Stunden breche ich schweißgebadet ab. Keine Ahnung, was mich bis dahin alles gestochen oder gebissen hat, aber von Wisent weit und breit keine Spur. Und ich hab mich tapfer durchs Unterholz geschlagen, da der eingezeichnete Weg bereits nach 20 Metern im Dickicht nicht mehr auszumachen war. Urwald eben. Nach dem Duschen zu Robert, dem Koch aus Warschau gesetzt und ein bißchen gelabert. Vor allem…

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    Tag 8 (20/8): Bialowieza, nicht die zweite

    Die Nacht war unangenehm, dem Vorabend geschuldet. Neben Wodka ukrainischer Herkunft, gab es noch Havanna-Rum und irgendwas Selbstgemachtes. Es war von allem nicht viel, aber eben durcheinander. Den dadurch verursachten Schlafmangel bekam ich im Laufe des Tages ziemlich zu spüren. Obwohl mich keine verstopften Straßen um den Verstand brachten, waren die ca. letzten 50km fast nur noch gerade aus. Ich stierte nur noch auf das Auto vor mir und hoffte, daß der sich halbwegs an die Geschwindigkeit hielt. Wenigstens waren, je näher ich dem Naturreservat kam, die Straßen in einem wesentlich besseren Zustand als auf den ersten 2/3 meiner heutigen Reise. Als Highlight gab es heute eine Flußüberquerung mit einer…